Basel IV – Offenlegungsanforderungen
23.05.2015
Ausgangssituation
- Konkretisierung der Offenlegungsanforderungen für Verbriefungen
- Optimierung der Offenlegungsanforderungen von Kreditrisiken und Kreditrisikominderungstechniken
- Festlegung von verschiedenen Offenlegungsrhythmen (vierteljährlich, halbjährlich und jährlich)
- Prinzip der Klarheit: “Disclosures should be clear.”
- Prinzip der Verständlichkeit: “Disclosures should be comprehensive.”
- Prinzip der Sinnhaftigkeit für die Adressaten: “Disclosures should be meaningful to users.”
- Prinzip der Zeitkonsistenz: “Disclosures should be consistent over time.”
- Prinzip der Vergleichbarkeit der Offenlegungsberichte zwischen den Instituten: “Disclosures should be consistent over time.”
- Geschäftsmodell: Wie interagiert das Geschäftsmodell mit dem allgemeinen Risikoprofil des Institutes (beispielsweise Hauptrisiken des Geschäftsmodelles) und wie werden diese Risiken in der Offenlegung reflektiert? Außerdem ist das Risikoprofil der Bank, welches durch die Geschäftsführung genehmigt wurde, offenzulegen.
- Risikosteuerung: Wie sind die Zuständigkeiten bei der Risikosteuerung in der Bank aufgeteilt (beispielsweise Aufsicht und Zuständigkeit, Aufschlüsselung der Verantwortlichkeiten nach Risikoarten, Geschäftsarten etc.)?
- Kommunikationskanäle im Rahmen des Risikomanagements (beispielsweise Arbeitsanweisungen, Verhaltenskodex, Prozessbeschreibungen etc.)
- Geltungsbereich und Hauptfunktionen der Risiko-Messysteme
- Beschreibung des Prozesses des Risikoreportings, welches der Geschäftsführung und dem zuständigen Management zur Verfügung gestellt wird.
- Qualitative Informationen zur Durchführung von Stress-Tests (beispielsweise Portfoliozusammensetzung, angewendete Szenarien, genutzte Methoden etc.)
- Strategien und Prozesse, um Risiken zu vermeiden, zu managen und abzusichern, die aus dem Geschäftsmodell der Bank entstehen.
- Wie findet sich das Geschäftsmodell des Institutes im Kreditrisiko-Profil wieder?
- Welche Kriterien und welcher Ansatz werden genutzt, um Kreditrisiko-Limits zu setzen und das Kreditrisiko-Management-Regelwerk zu definieren?
- Struktur und Organisation, um das Kreditrisiko zu überwachen
- Verhältnis zwischen Risikocontrolling, Compliance und interner Revision bei der Überwachung des Kreditrisikos
- Hauptinhalt des Kreditrisiko-Reportings durch die für das Kreditrisiko-Management verantwortliche Einheit an das leitende Management und die Geschäftsführung
- Strategische Zielsetzung im Hinblick auf Handelsgeschäfte
- Risikomanagement von Marktrisiken (Hedging-Strategien, Risikomanagement-Prozesse etc.)
- Eigenmittelanforderungen für Marktrisiken bei KSA-Instituten
- Offenlegungsanforderungen bei Verwendung von internen Methoden
- Qualitative Offenlegung von Gegenparteiausfallrisiken
- Ziele von Verbriefungsaktivitäten
- Offenlegung des Selbstbehaltes und des übertragenen Teiles bei verbrieften Kreditrisiken
- Offenlegung der Special Purpose Entities, bei denen das Institut Sponsor ist
- Offenlegung der Eigenmittelanforderungen von Verbriefungen, aufgeteilt nach:
-
- Bankbuch
- Handelsbuch
- Festlegung von Rollen und Verantwortlichkeiten
- Interne Kontrollen und Offenlegung der Vorgehensweise bei der Erstellung des Offenlegungsberichtes
- Abnahmeprozess des Offenlegungsberichtes gemäß Policy
Inhalt | Formular | Fix/Flexibel | Frequenz |
Übersicht Risiko- management und RWA | OVA – Bank-Risikomanagement-Ansatz | flexibel | jährlich |
OV1 – Überblick RWA | fix | vierteljährlich | |
Überleitungsrechnung zur Bilanz | LI1 – Unterschied zwischen bilanziellem und regulatorischem Konsolidierungs- kreis | flexibel | jährlich |
L2 – Hauptunterschiede zwischen regulatorischen und Bilanzwerten | flexibel | jährlich | |
LIA – Erläuterungen der Unterschiede zwischen Bilanz und regulatorischen Werten | flexibel | jährlich | |
Kreditrisiko | CRA – Generelle Kreditrisiko-Informationen | flexibel | jährlich |
CR 1 – Kreditqualität | fix | halbjährlich | |
CR 2 – Änderugnen der im Bestand befindlichen ausgefallenen Kredite und Sicherheiten | fix | halbjährlich | |
CRB – Zusätzliche Erläuterung zur Kreditqualität | flexibel | jährlich | |
CRC – Qualitative Erläuterung der Anforderungen Kreditrisiko-Vermeidung | flexibel | jährlich | |
CR 3 – Kreditrisiko-Vermeidung: Übersicht der angewendeten Techniken | fix | halbjährlich | |
CR 4 – Standard-Ansatz: Kreditrisiko und Kreditrisikominderungseffekte | fix | halbjährlich | |
CR 5 – Standard-Ansatz: Kredite nach Vermögensklassen und Risikogewicht | fix | halbjährlich | |
CRE – Qualitative Erläuterung des internen Modelles (IRB) | flexibel | jährlich | |
CR 6 – IRB-Kreditrisiko nach Portfolio und PD-Klasse aufgeteilt | fix | halbjährlich | |
CR 7 – IRB: RWA-Effekt von Kreditrisiken und Kreditrisikominderungstechniken | fix | halbjährlich | |
CR 8 – RWA flow statements des IRB-Kreditrisikos | fix | vierteljährlich | |
CR 9 – Ergebnisse des Rückvergleiches von Ausfallwahrscheinlichkeiten (PD) pro IRB-Portfolio | flexibel | jährlich | |
CR 10 – IRB Specialized lending und Vermögenswerte im simple risk weight model | flexibel | halbjährlich | |
Gegenpartei-ausfallrisiko | CRRA – Qualitative Offenlegung von Gegenparteiausfallrisiko | flexibel | jährlich |
CRR 1 – Analyse des counterparty credit risk (CRR), aufgeteilt nach verwendetem Ansatz | fix | halbjährlich | |
CRR 2 – Credit valuation adjustment (CVA), Kapitalbelastung | fix | halbjährlich | |
CRR 3 – Standardansatz von CRR, aufgeteilt nach regulatorischem Portfolio und Risikogewicht | fix | halbjährlich | |
CRR 4 – IRB-CRR-Exposés, aufgeteilt nach Portfolio und PD | fix | halbjährlich | |
CRR 5 – Sicherheiten für CRR-Exposures | flexibel | halbjährlich | |
CRR 6 – Kredit-Derivate | flexibel | halbjährlich | |
CRR 7 – RWA flow statement der CRR-Exposures im IMM | fix | vierteljährlich | |
CRR 8 – Exposures mit zentralem Kontrahenten | fix | halbjährlich | |
Verbriefung | SECA – Qualitative Offenlegung von Verbriefungen | flexibel | jährlich |
SEC 1 – Verbriefungen im Bankbuch | flexibel | halbjährlich | |
SEC 2 – Verbriefungen im Handelsbuch | flexibel | halbjährlich | |
SEC 3 – Kapitalanforderungen für Verbriefungen im Bankbuch, bei der die Bank Originator oder Sponsor ist | fix | halbjährlich | |
SEC 4 – Kapitalanforderungen für Verbriefungen im Handelsbuch, bei der die Bank Investor ist | fix | halbjährlich | |
Marktrisiko | MRA – Qualitative Offenlegung von Informationen, die das Marktrisiko betreffen | flexibel | jährlich |
MRB – Qualitative Offenlegung von Informationen für Banken, die den Internal Models Approach (IMA) anwenden | flexibel | jährlich | |
MR 1 – Marktrisiko im Standardansatz | fix | halbjährlich | |
MR 2 – RWA flow statements von Marktrisiken bei Anwendung des IMA | fix | vierteljährlich | |
MR 3 IMA-Werte des tranding portfolios | fix | halbjährlich | |
MR 4 – Vergleich von VaR-Prognosen mit den Gewinnen/Verlusten | flexibel | halbjährlich |
Offene Punkte:
Was bei der Durchsicht der neuen Formulare “disclosure requirements” auffällt, ist, dass die Offenlegungsanforderungen nicht auf alle Bereiche ausgedehnt wurden. So sind keine Vorgaben zur Offenlegung für die Leverage Ratio, zur Liquidität, zum Kapital, zum operationellen Risiko etc. in Form von Formularen konkretisiert. Hier ist von einer weiteren Spezifizierung der genannten Inhalte in einer zweiten Stufe auszugehen.
Unsere Leistungen
Durch die Anforderung, Unternehmensinformationen auf granularer Ebene zu veröffentlichen, entstehen Herausforderungen, die notwendigen Informationen in hinreichender Granularität zu ermitteln und aufzubereiten.
Dies stellt die meldepflichtigen Institute vor große Herausforderungen, was Anwendung, Erleichterungen und IT-Implementierung betrifft. Wir unterstützen Sie bei der Erstellung von Fachkonzepten, der Definition und Änderung von Geschäftsprozessen und der Dokumentation der Arbeitsabläufen. Einführung der neuen Anforderungen ist vermutlich Ende 2016.